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Verein Second Victim goes Peer Support-Ausbildung!

Mehr Unterstützung für das Gesundheitspersonal, wir setzen um: auf Zahlen folgen Taten

In den Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen Ärzte:innen, Therapie- und Pflegepersonal täglich Höchstleistungen erbringen. Doch hinter den Kulissen kann es zu belastenden Ereignissen kommen, die sie stark beeinträchtigen können. Diese Ereignisse werden als „Second Victims“ bezeichnet – medizinisches Personal, das durch unvorhergesehene klinische Zwischenfälle traumatisiert wurde. Internationale Studien zeigen, dass mindestens 60% der Gesundheitskräfte solche traumatischen Ereignisse erleben. In Österreich hat unsere erste Studie unter Kinderärzt:innen alarmierende Ergebnisse erbracht, mit einer Prävalenz von bis zu 90%.

Solche Ereignisse können tragische Todesfälle, Reanimationen, Fehler oder sogar Gewalt gegen Mitarbeiter:innen oder Patient:innen umfassen. Sie stellen nicht nur eine große Herausforderung für das Personal dar, sondern können auch langfristige Auswirkungen auf deren Motivation, Arbeitsfähigkeit und Gesundheit haben. Trotz dieser Belastungen ist es in medizinischen Berufen immer noch eher unüblich, Unterstützungsstrukturen wie im Sport zu haben, wo Buddy-Systeme und mentales Training zur Sicherheit und Leistungsfähigkeit beitragen oder wie im Einsatzwesen, wo Peer Support schon lange etabliert sind.

Um dem entgegenzuwirken, sind jedoch psychosoziale Unterstützungsstrukturen dringend erforderlich. Diese könnten den Betroffenen helfen, Belastungen besser zu bewältigen und ihre Sicherheit zu stärken. Studien zeigen, dass mangelnde Unterstützung und moralische Verletzungen dazu führen können, dass Mitarbeiter:innen den Beruf verlassen. Daher ist es an der Zeit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Ein möglicher Ansatz besteht darin, Peer-Support-Teams einzurichten. Diese Teams, bestehend aus speziell qualifizierten Mitarbeiter:innen, bieten unmittelbare Unterstützung und vermitteln bei Bedarf an Fachstellen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Prävention. Durch die Implementierung solcher Strukturen können verheerende Auswirkungen wie Burnout, verminderte Leistungsfähigkeit und sogar Suizidalität reduziert werden.

Um solche Programme erfolgreich umzusetzen, ist ein systemischer Ansatz erforderlich. Dieser umfasst Schulungen für Mitarbeiter:innen, Sensibilisierungskampagnen und die Schaffung einer unterstützenden Organisationskultur. Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partner:innen und die Einbindung von Expertenteams kann die Effektivität dieser Maßnahmen gewährleistet und kontinuierlich verbessert werden.

Mit unseren Studien haben wir letztes Jahr begonnen, die Belastung von medizinischem Personal durch aussagekräftige Zahlen sichtbar zu machen, nun gehen wir den nächsten Schritt: in Kooperation mit PSU-Akut München bieten wir diesen Herbst unseren ersten offenen Lehrgang für Peer Support an, denn wir wollen konstruktiv zur Verbesserung der Situation beitragen!

Alle Informationen zum Lehrgang finden sich auf unserer Fortbildungsseite, die Anmeldung ist ab sofort möglich!

Geschrieben von

Stephanie Niederhuber

Veröffentlicht am

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