Psychische Belastungen während der Covid-19-Krise

Second Victim-Vorständin Dr. Eva Potura war zu Gast im „Ars Boni“ Podcast der Universität Wien, mit und von Dr. Nikolaus Forgó, seines Zeichens Universitätsprofessor für Technologie- und Immaterialgüterrecht. In diesem Podcast ging es um die psychischen Belastungen des medizinischen Personals während der Covid-19-Krise.

Eine kurze Version finden Sie hier:

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Während die Zahlen der Neuinfektionen täglich steigen und neue Rekorde verzeichnen und die PCR-Testlabors am Rande ihrer Limits kämpft, hat auch die Betreuung der Intensivpatienten eine Dimension erreicht, die für viele zur psychischen Belastungsprobe wird.

Und genau da will Second Victim ansetzen, wie Eva Potura im Podcast erzählt. Der Verein will nicht nur medizinische HIlfestellung anbieten, sondern auch koordinierend agieren.

Es gibt Hilfestellungen von den Arbeitgebern, aber dass man dann zum eigenen Arbeitgeber, zur eigenen Psychologin geht, die dann auch zu den eigenen Patienten geht, die man behandelt, da ist dann die Hemmschwelle sehr groß. Die Idee war es, da etwas zusätzlich Unabhängiges zu schaffen.

Diese Hemmschwelle liege unter anderem an einer fehlenden Fehlerkultur, für die es wiederum auch eine gewisse Vertrauenskultur braucht. Nicht zuletzt hat auch das in der Corona-Situation gelitten, denn die strukturellen Probleme erhöhen natürlich den Druck auf das Individuum. Wie Dr. Forgó richtig anmerkt, ist auch der Trugschluss freier Intensivbetten ein zusätzlicher medialer Druck da, denn nach außen hin würde der Eindruck entstehen, man haben die Lage unter Kontrolle. Doch diese Misskommunikation führt dazu, dass sich MedizierInnen in der aktuellen Situation ständig erklären müssen.

Niemand will ein Intensivbett. Es ist nicht das Ziel, dass man ein Intensivbett belegt. Das Ziel eines solchen Bettes ist es, dass eine Operation stattfinden kann, eine schwere Krankheit intensivmedizinisch betreut werden kann. Es ist nicht so, dass wir leerstehen wie Reservisten und warten bis eine Pandemie kommt. Das gibt es nicht!

Viele Menschen, die diesen Beruf sehr geliebt haben, würden mittlerweile an einen Berufsausstieg denken, führt Eva Potura im Podcast aus und zitiert dabei auch Studien, die belegen, dass die Arbeitsbelastung, psychisch als auch körperlich, bereits massiv ist. Dazu kommt der ohnehin schon existierende Pflegemangel. Von offizieller Stelle gibt es bis heute keinerlei Hilfestellung, weshalb Second Victim überhaupt erst gegründet wurde. Die meisten Hilfestellungen, die es bereits gibt (zB. eine Hotline), werden von kleinen Eigeninitiativen betrieben. Natürlich sind die PsychologInnen in den Spitälern, die in Krisensituationen da sind, ein Angebot vieler Krankenanstalten. Doch die Hemmschwelle, dort hinzugehen, ist bei vielen KollegInnen vorhanden.

Zusätzlich kommt dazu, dass wir das Gefühl haben, ich muss mich Angehörigen von PatientInnen gegenüber erklären und rechtfertigen. Und das ist neu.

Aber auch die Tatsache, dass der Kontakt zu den Angehörigen fehlt und nur noch telefonisch stattfindet, führt zu Stress. „Wir brauchen die Angehörigen“, aber das sei alles jetzt etwas schwieriger, betont Potura. „Wir können sie nicht von Angesicht zu Angesicht sehen. Wir wissen, der Patient stirbt, aber die Familie kann nicht kommen, weil sie in Quarantäne ist“. Von Welle zu Welle wird auch der Optimismus und Tatendrang in den medizinischen Teams geringer. Es sei eine gewisse Art von Resignation eingetreten.

Es ist schon sehr lange und sehr viel. Es ist zermürbend, weil das nicht unsere normale Arbeit ist.

Wie kann man Second Victim unterstützen?

„Wichtig wäre uns jemand, der uns im Fundraising unterstützt im Moment“, zum Beispiel mit Crowdfunding. Natürlich ist es wichtig, uns weiterhin zu spenden (an dieser Stelle ein großes DANKE an alle, die das bereits getan haben).

Geplant sind künftig auch Veranstaltungen im präventiven Bereich. Mitgliedschaften und Know-How sind auch jederzeit gefragt. Langfristig sollen PsychologInnen bezahlt mit/für den Verein arbeiten.

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Sie können das Gespräch auf YouTube in voller Länge nachsehen, direkt in Spotify anhören oder in Apple Podcast.